V wie Vendetta maske

Faschismus vs. Anarchismus

V wie Vendetta- Film vs. Comic, Faschismus vs. Anarchismus, Neuer Konservatismus vs. Liberalismus

Der Film und die Comic-Serie V wie Vendetta spielen in England in der Zukunft. Das Land wird zu der Zeit von einem totalitären Regime regiert. Sowohl der Film als auch der Comic handelt von dem fiktionalen Charakter V. V kämpft als anarchistischer Kämpfer gegen die totalitäre Regierung und führt gleichzeitig seinen persönlichen Rachefeldzug. Der Film ist eine Adaptation des Comics V wie Vendetta von Alan Moore.

Der Film und die Comic-Serie unterscheiden sich in der Handlung der politischen Hauptthemen. Das Original V wie Vendetta von Alan Moore stellt ein klares anarchistisches Argument vor. Wohingegen der Film die Meinungen der Massen und der Popkultur aufnimmt und anspricht, indem das politische Gespräch auf den Vergleich der amerikanischen Demokratie mit einem undemokratischen Land gelenkt wird und sich auf die Gegenüberstellung von Anarchismus und Faschismus konzentriert. Alan Moore ist selbst Anarchist und hat seine Enttäuschung über die Änderungen im Film offen kundgegeben.

Alan Moore hat das Comic am Anfang der achtziger Jahre als eine Antwort auf die zu dieser Zeit amtierende Regierung von Margaret Thatcher geschrieben. Seiner Ansicht nach ist ein Hauptthema der originalen Geschichte der Comic-Serie, V wie Vendetta, der Kämpf zwischen Anarchismus und Faschismus. Aus seiner Sicht hat der Film den Faschismus neutralisiert. Der Film handelt überhaupt nicht von der faschistischen Glaubenslehre der Rassenreinheit. In der Tat erwähnt der Film das Prinzip nicht einmal. Für Alan Moore war es von großer Bedeutung, dass der Film eine moralische Ambiguität behält. Die Charaktere sind im Comic als Menschen mit zwiespältigen Gefühlen und Meinungen beschrieben, so dass sie nicht als Karikatur für den Faschismus dastehen können.

Alan Moore kritisiert den Film für seine limitierte Interpretation der politischen Geschichte und der Charaktere. Gemäß Alan Moore war der Film ein schlechter Versuch der liberalen Amerikaner ihren Frust und Verdruss gegenüber dem Bush-Regime zu äußern, ohne dabei ein größeres Risiko eingehen zu müssen. Der Film spricht den Anarchismus und Faschismus nicht an. Stattdessen benutzt der Film die Geschichte Moores, um ein amerikanisch zentriertes Gespräch über den Konflikt zwischen Liberalismus und neuem Konservatismus einzuführen.